Die erste Gruppe aus Buchholterberg hat es wieder geschafft und holt sich zum dritten Mal in 5 Jahren den Schweizer GM Meistertitel.  Die zweite Gruppe platziert sich auf dem 33. Rang. 

 

Ich erlaube mir, den offiziellen Bericht des SSV zu kopieren. (Besten Dank an Michael Schenk für die Berichterstattung)

Buchholterberg nutzt den «Windvorteil»

Nach dem überraschenden Sieg von Balsthal im Vorjahr bei der Elite triumphierte heuer am Final der Schweizer Gruppenmeisterschaft 50m in Thun das Quintett der mitfavorisierten Buchholterberger. Aus gutem Grund…

Die Sieger von Buchholterberg (vorne von links): Marcel Zobrist, Marco Koller. Hinten von links: Thomas Fahrni, Ernst Wyttenbach und Daniel Bieri.

 

Resultate 
FinalQualifikation

Zwar für alle gleich, aber für niemanden wirklich einfach waren die Bedingungen, welche in der Thuner Guntelsey im Rahmen des Gruppenmeisterschaftsfinals 50m Elite herrschten. Ständig drehende sowie abflauende und auffrischende Winde machten es vor allem jenen Schützinnen und Schützen schwer, die mit der Guntelsey nicht so eng vertraut sind. Die mehr oder weniger einzigen, welche die herrschenden, meteorologischen Bedingungen liebten wie die Kids ihr Nutella, waren die nachmaligen Sieger der Kleinkaliberschützen Buchholterg. Die Berner Oberländer aus dem Verwaltungsbezirk Thun nutzten so die Gunst der Stunde und feierten nach 2002, 2009, 2014 und 2015 ihren bereits fünften Schweizermeister-Titel in diesem Jahrtausend. «Wir kennen solche Verhältnisse von unserem Stand sehr gut», hält Vereinspräsident Ernst Wyttenbach fest. Auch im Heim-Stand der über 1000 Meter hoch gelegen Gemeinde würden ständig Winde wehen, so der Teamchef. «Insofern haben wir etliche Techniken entwickelt, wie wir mit solchen Verhältnissen umgehen müssen.» «Verkanten» oder auf berndeutsch «abha» heisst beispielsweise eine solche Technik. Wie das mit «abha» genau gemeint ist und wie es praktiziert wird, bleibt Betriebsgeheimnis. 

 

Mit dem ersten Schuss

Die Rechnung des 44-jährigen Baumeisters Wyttenbach, des 57-jährigen Bauleiters Thomas Fahrni, des 44-jährigen Software-Ingenieurs Daniel Bieri, des 37-jährigen Heizungsmonteurs Marco Koller und des 35-jährigen Landschaftsgärtners Marcel Zobrist ist auf jeden Fall prima aufgegangen. Nach der Qualifikation noch auf Rang 6 liegend, notabene 14 Punkte hinter den Besten aus Büren-Oberdorf, liessen die Berner der Konkurrenz im Final null Chance. Titelverteidiger Balsthal lag nach vier Schüssen bereits über sieben Punkte hinter den Buchholterbergern zurück und fiel damit aus den Medaillenrängen. Letztlich wurde es für die Truppe um Olympia-Teilnehmer, 300m-Liegend-Europameister und der Nummer 32 der Welt im 50m-Dreistellungsmatch, Jan Lochbihler, ein guter sechster Rang. Buchholterg seinerseits hatte nicht nur einen tollen Start in den Final, auch der Schlussspurt war grandios. Nach sieben Schüssen lag die zweitplatzierte Truppe von Büren-Oberdorf nur noch einen Punkt hinter Buchholterberg zurück. Nach dem achten waren es deren vier (!) – was vor allem dem starken Ergebnis von Buchholterberg und nicht etwa einem Durchhänger der Nidwaldner zuzuschreiben war. Am Ende betrug der Vorsprung der Sieger 3,2 Punkte. Rang drei ging an die Bündner von Domat/Ems. 

 

Buchholterberg siegte vor Büren-Oberdorf (links) und Domat/Ems.

 

Mannschaft gut aufgestellt

«Der Titel bedeutet uns sehr viel», sagt Ernst Wyttenbach. Vor allem, weil es heuer im Oberland und auf Kantonsebene nicht «so toll geklappt hat». Dabei hat sich die Mannschaftsaufstellung der Buchholterberger als ideale Wahl erwiesen. «Bei uns ist das immer so eine Sache, wer kniend schiesst», sagt Wyttenbach. Schliesslich hat man Daniel Bieri, obwohl eigentlich nominiert um auf die Knie zu gehen, dennoch liegend schiessen lassen. «Er ist der Beste von uns.» Und in der Tat. Mit 104,3 Punkten erzielte Bieri das beste Liegend-Resultat im Endkampf. Allein Jean-Claude Zihlmann vermochte dem Berner mit 104.1 Zählern zu folgen; der Rest lag deutlich dahinter. Und was lernen wir aus dieser Geschichte: Wenn es im nächsten Jahr wieder windet, ist auf jeden Fall mit Buchholterberg zu rechnen. (Michael Schenk)